Yoga & Ayurveda

Fit durch den Herbst: Tipps aus dem Yoga & Ayurveda

Essbare Wildkräuter

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Der Herbst hat definitiv Einzug gehalten und damit auch der wieder etwas kühlere Wind, der uns um die Ohren zieht.

In der Lehre des Ayurveda legen wir besonderen Wert auf die Übergänge zwischen den Jahreszeiten, da viele Menschen empfindlich auf diese reagieren. Denn unser Organismus muss sich erst einmal auf die Veränderungen einstellen.

Im Übergang vom späten Sommer zum Herbst können die kühleren Temperaturen, weniger Sonnenlicht und viel Wind für manche von uns herausfordernd sein. Als Ausgleich braucht es nun wieder mehr Ruhe, Erdung und Rückzug.

Mit einem nährenden Frühstück in den Tag starten

Dies wird unterstützt durch eine entsprechend warme, bekömmliche Nahrung. So schenkt uns beispielsweise ein warmes Porridge zum Frühstück Energie für den Tag und es entlastet gleichzeitig die Verdauung.

Ein einfaches Rezept für ein wärmendes und nährendes Porridge als auch weitere entlastende ayurvedische Rezepte findest Du hier.

Vier erdende Yoga-Übungen für den Herbst

Gemäss der Lehre des Ayurveda steigt im Herbst mit der Kühle und dem zunehmenden Wind das Vata Dosha an. Um dieses Prinzip der Bewegung und des Elementes Luft auszugleichen, sind erdende Yogaübungen in dieser Jahreszeit besonders wohltuend.

1

Finde Deine Mitte und innere Ruhe im «sitzenden Berg»

Eine einfache und dennoch sehr wirksame Einstimmungs-Übung ist der «sitzende» Berg: Komm in einen bequemen yogischen Sitz auf einem Meditationskissen und nimm zuerst bewusst die Körperteile wahr, die im Kontakt mit der Erde sind: Beine, Füsse und Sitzbeinhöcker.

Stell Dir vor, dass diese wie das Fundament eines Berges auf der Erde ruhen. Die Wirbelsäule, die nach oben strebt, bildet die Lotrechte und ruhende Mitte des Bergs, Dein Kopf mit dem gegen den Himmel strebenden Scheitel die Bergspitze. Deine Arme bilden die starken Flanken des Berges. Nimm diese Haltung für ein paar Minuten in der Stille ein und visualisiere dieses Bild Deines Körpers als in sich ruhenden, stabilen, mittigen Berg.

2

Löse Engheiten im Becken und aktiviere das Wurzelchakra

Bleib in einer sitzenden Position und strecke Deine Beine am Boden leicht gespreizt und mit aufrechter Wirbelsäule aus.

Mit der Ausatmung bewegst Du den aufrechten, geraden Oberkörper leicht nach vorne, mit der Einatmung leicht zurück. Gleichzeitig kreist Du die Füsse (einatmend point, ausatmend flex). Der Atem gibt den Takt vor und Du bleibst mindestens eine Minute in dieser Bewegung.

Diese Übung ist sehr effektiv, da alle Muskeln im Becken, unterer Rücken, Beine und Füsse «arbeiten». Spüre im yogischen Sitz nach, insbesondere die Wirkung auf die Beckenschale und Hüfte. Vielleicht nimmst Du ein Gefühl von Weite in der Beckenschale und in der Hüfte und ein Gefühl von «geerdet sein» war.

3

Verwurzle Dich mit einer erdenden Atemübung

Die «Pratiloma Ujjayi» Atmung (Pranayama) verbindet die Wechselatmung (nadi shodhana) mit der Ujjayi-Atmung: Nimm Deine rechte Hand ins Vishu-Mudra (Zeig- und Mittelfinder zur Daumenwurzel gebeugt) und lege Daumen und Ringfinder an die beiden Nasenpforten.

Atme zuerst über beide Nasenpforten ein, dann schliesse rechts und atme links aus, atme links ein, halte den Atem kurz an und schliesse beide Nasenpforten, danach öffne sie und atme im Ujjayi nach unten über beide Nasenpforten aus (erdend), atme über beide Nasenpforten ein, schliesse links und atme rechts aus, atme rechts ein, halte den Atem kurz an und schliesse beide Nasenpforten, danach öffne sie und atme im Ujjayi nach unten über beide Nasenpforten aus (erdend), atme über beide Nasenpforten ein. Wiederhole dieses Atemmuster zwei bis drei Minuten.

Spüre nach. Vielleicht nimmst Du eine beruhigende, in die Mitte und Stille führende Wirkung wahr.

4

Komm mit dem Kshepana-Mudra in die Stille

Lege die Handflächen aufeinander und lass die Zeigfinger ausgestreckt, falte die anderen Finger ein. Dieses Mudra (Handgeste) wird häufig nach oben ausgerichtet eingenommen.

Weisen die Zeigfinger hingegen Richtung Erde, hat das Mudra eine erdende und zentrierende Wirkung und geht mit einer Ausrichtung des Loslassens einher. Da der Zeigfinger auch für das Ego steht, symbolisiert das Mudra in dieser Form auch eine Verbindung des Ego mit Mutter Erde und das Loslassen von Ego-Gebundenheit. Das Mudra eignet sich gut zum Meditieren.

ksepana mudra

Ergänzend zu diesen erdenden Übungen und Rezepten bringt auch eine verwöhnende, ayurvedische Massage mit warmem Öl Ruhe ins System und gleicht zudem die vorherrschende Trockenheit aus.

Haben wir Deine Lust auf erdende Yogaübungen geweckt? An unseren Camps geniessen wir Yogastunden in der Natur und in unserer einmaligen Unterkunft im historischen Kloster im Puschlav.

Wir wünschen Dir eine lichtvolle, warme Herbstzeit und viel Freude beim Ausprobieren der Übungen.